Unterhaltsame Zeitreise zum närrischen Jubiläum

Mit zwei ausverkauften Faschingssitzungen und einem verkürzten Programm unter dem Motto „Kleine Sitzung für große Leute“ im gut gefüllten Bürgersaal des Rathauses feierten wir gebührend das närrische Jubiläum „33 Jahre Pfaffenhäuser Fassenacht“. Den passenden Rahmen für das bunte und kurzweilige Programm bildete das von Rudi Wolf und seinem Team als Zeitmaschine aufwendig gestaltete Bühnenbild. Nach dem Einzug des Elfferrats und der Garde zum Narrhalla-Marsch startete die Närrische Zeitreise sogleich in rasantem Tempo mit einem flotten Tanz. Auch die Jugendgarde begeisterte das Publikum mit Schwung und Akrobatik. Sitzungspräsidentin Monika Bien moderierte mit Unterstützung unserer Vizechefin Regina Neumann auf gewohnt charmante Art die Veranstaltungen, gespickt mit Erinnerungen an die Anfänge der Pfaffenhäuser Fassenacht, die bekannt ist für fantasievoll ausgearbeitete Darbietungen der vielen Tanzgruppen. Die Showtanzgruppe hatte wieder eine besondere Inszenierung vorbereitet und präsentierte im stockfinsteren Saal eine effektvolle LED-Show als leuchtende Strichmännchen. Von den zahlreichen bunt kostümierten Zeitreisenden im Saal wurde auch der Tanz „Burlesque“ umjubelt, den Tänzerinnen aus der Jugend- und der Stammgruppe aufführten. Melina Röder, die den Beitrag mit Lisa Gütlein einstudiert hatte, überraschte dabei mit eindrucksvollem Sologesang. Alle zwei Jahre zur Faschingszeit sind bei uns auch männliche Tänzer stark vertreten. Als smarte Marinesoldaten, Helden in Strumpfhosen und Dancing Queens auf schwindelerregend hohen Plateausohlen zeigten sie eine tänzerische Zeitreise durch die letzten Jahre Männerballett mit den Trainerinnen Sabrina Mesina und Christina Korn. Eine Herrenriege versuchte, sich graziös im Takt zu bewegen. Keine leichte Aufgabe im kollektiv genutzten Schwarz-Weiß-Kostüm, das dank optischer Täuschung obendrein für lustige Effekte sorgte. Christa Freund hatte die Choreografie einstudiert. Für Erheiterung sorgten auch zwei „Badegäste“, die anmutig und grazil zu klassischer Musik über die Bühne schwebten. Unsere beiden Kindergruppen hatten in der Nachmittagssitzung noch einmal Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Abends waren die Teenies an der Reihe mit ihrem Tanz als kleine Bauarbeiter. Große Bauarbeiter (Wendelin, Dominik und Lukas Amberg und Marco Christ) gab es aber auch zu sehen. Sie waren nicht sehr schnell und auch nicht sehr helle, immerhin war der Bautrupp der Firma "Dunkel" seit seinem letzten Einsatz ein kleines Stück weitergekommen. Als zwei tollpatschige Ganoven (Matthias Kleespies und Florian Rützel) beim Überfall auf einen sehr pfiffigen Bankangestellten (Jürgen Christ) stießen, blieb keine Auge trocken. Altfastnachter und Bühnenneulinge boten bei den Sketchen eine gelungene Mischung. Zum ersten Mal auf der Faschingsbühne sorgten „Timo & Timo“ mit einem Dialog ohne gesprochenen Text für Erheiterung. Raimund Schreiber gehört hingegen zu den alten Hasen. Er hatte seine Zeitgenossen wieder mal genau beobachtet und klagte als vielgeplagte Hausfrau über Stress zur Vorweihnachtszeit. Den hatte auch Familie Breitlinger, in deren Wohnzimmer sich ein Riesendrama abspielte, das auf großes Medieninteresse stieß. Der Klassiker „Erna, der Baum nadelt“, wurde im Original Jossgrunder Dialekt von der örtlichen katholischen Frauengemeinschaft (kfd) gespielt, den Erfinderinnen der Pfaffenhäuser Fassenacht. Als 1983 das Narrenschiff in See stach, war auch Bernd Muthig dabei, der seitdem keine Kampagne ausgelassen hat. Als Schiffspfarrer verabschiedete er sich jetzt mit seltsamen Bibelgeschichten und Fürbitten von der Faschingsbühne. Zu zweiten Mal gaben Heinz und Annemarie Dommbäidel (Leo Rützel und Monika Bien) Gehässigkeiten aus ihrem Ehealltag zum Besten. Ein Wiedersehen gab es auch mit dem echten und dem falschen Batman, die sich heimlich an Bord der Zeitmaschine geschmuggelt hatten. Ein Highlight im Programm war schon immer der Gesangvortrag. „Das Schönste an Orb is de Bus in den Jossgrund, das war schon früher in der Schule so“, nahm die siebenköpfige Gesangformation unter der Leitung von Stefan Bien die nahe gelegene Kurstadt aufs Korn. Während der spaßigen Heimfahrt thematisierten die Pendler auch Kuriositäten und Neuigkeiten aus der unmittelbaren Nachbarschaft und besangen inbrünstig die Wiedereröffnung der „alten Kneipe in unserem Dorfe“ sowie den Erfolg der heimischen Fußballmannschaft.

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